Seit ein paar Tagen ist die finale Version von Adobe Lightroom 3 im Handel. Welche Neuerungen und Verbesserungen gibt es und lohnt sich ein Update?
Nach der langen [post=“531″ text=“Lightroom 3 Beta Phase“] gibt es nun seit einigen Tagen das fertige Produkt zu kaufen, beziehungsweise als Testversion zum Download (siehe unten). Die dritte Generation von Adobes Fotografenwerkzeug zeichnet sich vor allem durch Änderungen im Detail aus.
Neues Importmodul
Das Importmodul wurde komplett überarbeitet. Die neue, dreigliedrige Ansicht führt den Anwender übersichtlich durch den Importvorgang. Der Vorschau der zu importierenden Bilder wurde nun deutlich mehr Raum gegeben. Die Quellenauswahl zeigt nun automatisch die zur Verfügung stehenden Laufwerke und angeschlossenen Geräte an. Bei angeschlossener Kamera wird direkt auf das Speichermedium verwiesen. Alle Einstellungen können in einer Importvorlage abgespeichert und somit schnell wieder ausgewählt werden. Bisher war diese Vorlangenfunktion auf die Stichwörter und EXIF/IPTC Tags begrenzt.
Benutzer von Kameras mit eingebauter Videofunktion wird die neue Importfunktion für Filme freuen.
Für meine Begriffe zu dürftig ist das groß angekündigte Tethered Shooting geraten. Mit dieser Funktion kann eine Canon oder Nikon DSLR direkt aus Lightroom fernbedient werden. Die aufgenommenen Bilder werden dabei direkt in den Katalog übernommen. Leider lässt sich in diesem Modul gerade einmal der Auslöser fernsteuern. Da bietet Canon mit seinen EOS Tools deutlich mehr.
Entwicklung
Für mich persönlich bietet das Entwicklungsmodul zwei echte Highlights. Zuerst erwähnen möchte ich die neue Funktion der Objektivkorrektur. Hier können nach vorgefertigten Profilen optische Fehler wie Verzerrung, chromatische Aberration und Vignettierung mit nur einem Klick korrigiert werden. Dazu liefert Adobe fertige Profile für einige Objektive der Marken Canon, Nikon und Sigma (für Tamron und Sony zusammen nur vernachlässigbare drei Profile). Weitere Profile kann der Benutzer selbst mit Hilfe des Adobe Lens Profile Creator für seine Objektive erstellen.
Das zweite Highlight ist die verbesserte Funktion zur Rauschreduktion. Lightroom 3 kann nun erstmals auch Luminanzrauschen reduzieren. Die Ergebnisse sind unvergleichlich besser als sie mit Lightroom 2 zu erzielen gewesen wären. Das Beispielbild zeigt eine Aufnahme einer Kompaktkamera (Canon PowerShot SX110IS) bei ISO 400 im RAW Modus als 100% Crop.
Auch neu ist eine Funktion zur Perspektivenkorrektur und die Möglichkeit, in den Effekten klassisches Filmkorn zur emulieren.
Sonstiges
Neben den bereits genannten Verbesserungen gibt es einige nennenswerte Details. Im Exportmodul können nun Plugins von Drittherstellern integriert werden. Mitgeliefert wird ein Plugin zum direkten Synchronisieren der eigenen Fotosammlung mit dem Onlinedienst Flickr. Darüber hinaus wurde die Druckfunktion durch eine flexiblere Layoutgestaltung ergänzt, welche unter anderem helfen sollen, Papier zu sparen.
Die Diashow kann nun auch Soundeffekte zum Bild liefern. Neben den bisherigen Möglichkeiten der Sofortansicht und des Exports als PDF können die Diashows nun in MP4-Videos exportiert werden. Dabei lässt sich die Ausgangsauflösung bis 1080p vorgeben.
Fazit und Links
Aus meiner Sicht sind die Änderungen am Lightroom 3 wohl eher Evolution denn Revolution. Die Geschwindigkeit des Katalogs gegenüber Vorgängerversionen ist deutlich besser, die Rauschreduktion darf sich erstmals auch so nennen. Insgesamt ein gelungenes Update eines guten Produktes.
Adobe Lightroom 3 lässt sich als 30 Tage Testversion direkt von Adobe beziehen:
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